Das Elektro Technologie Zentrum ist 40
Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Entwicklung des Elektro Technologie Zentrums vom ursprünglich reinen Ausbildungszentrum zum Kompetenzzentrum und Bildungsdienstleister vorgestellt. Im Jahr 1975 erfolgte der Startschuss noch als Elektro-Ausbildungs-Zentrum in gemieteten Räumen als überbetriebliche Ausbildungsstätte für die Berufe Elektroinstallateur, Elektromaschinenbauer und Elektromechaniker. In den folgenden Jahren wurden zusätzlich erste Weiterbildungen angeboten und in den 80er Jahren erste Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt. Schrittweise wurden die Werkstattkapazitäten ausgebaut, bis sich abzeichnete, dass die steigende Nachfrage nach Schulungsplätzen die vorhandenen Kapazitäten übersteigen würde. In einem durchaus mutigen Akt wurde von der Elektro-Innung konsequent der Weg zu einem Neubau eingeschlagen, bei dem sie von den umliegenden Innungen tatkräftig unterstützt wurde. 1993 konnte das Hauptgebäude in Betrieb genommen werden mit durchdacht konzipierten Werkstätten und Theorieräumen, die mit ihrer Anordnung und Ausstattung die Voraussetzung für die Implementierung innovativer methodisch-didaktischer Konzepte bot.
In den Folgejahren erfolgte eine schrittweise Ausdehnung des Schulungsangebots auch auf neue Bereiche wie Informationstechnik und Erneuerbare Energien. Dies fand mit der Errichtung von Solaranlagen seinen Niederschlag und führte 1996 zur Gründung des Solarenergiezentrums als Zweitmarke, unter deren Dach seither jeweils hunderte Solarteure, Gebäudeenergieberater und weitere Spezialisten für erneuerbare Energien qualifiziert wurden. Nach erfolgter Mitwirkung an ersten Modellversuchen wurde mit dem Wettbewerb wurde im bundesweit durchgeführten Ideenwettbewerb Entwicklung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten und Technologietransferzentren zu Kompetenzzentren gemeinsam mit dem BFE in Oldenburg und dem BZL in Lauterbach die Chance gesehen, sich zum elektrotechnischen Kompetenznetzwerk zu entwickeln, was bis zum Jahr 2004 erfolgreich abgeschlossen wurde.
it der Entwicklung der Online-Ausbildungs-Plattform ueba.elkonet.de und ihre Implementierung 2004 sowie der Entwicklung von Blended Learning-Lehrgängen in unterschiedlichsten Einsatzbereichen entwickelte sich das Elektro Technologie Zentrum zum namhaften Anbieter digital gestützter Lernformate, die überregional und gemeinsam mit Kooperationspartnern auch bundesweit nachgefragt werden. Im Rahmen weiterer Modellprojekte wurden zumeist in Verbindung mit der Nutzung digitaler Medien neue Technologiefelder erschlossen, beispielsweise intelligente Heimvernetzung, Energieeffizienz, Elektromobilität und Industrieautomation.
Zur Philosophie des Elektro Technologie Zentrums gehört dabei vor allem, dass es für die Teilnehmer Technik zum Anfassen gibt und diese auch im Praxisbetrieb gezeigt wird, entweder anhand an der Realität orientierter Simulationsmodelle oder unmittelbar im Gebäude, wie im dritten Obergeschoss des Hauptgebäudes oder in der 2011 eröffneten e-Villa. Mit der Eröffnung des Elektro Technologie Zentrums in Aalen im Jahr 2009 wurde in entsprechend ausgestatteten Räumen das Konzept übertragen. Ergänzend wurden für eine ganze Reihe von Schulungsangeboten mobile Lernaufbauten entwickelt und erstellt, sodass die Dozenten des Elektro Technologie Zentrums auch beim Kunden vor Ort auf topaktuelle Technologie zugreifen können. Dies kommt unter anderem in den E-Check-Schulungen über den E-Campus BW zum Einsatz.
Das im Elektro Technologie Zentrum gebündelte Wissen kommt jedoch nicht nur den Kursteilnehmern in Form von Schulungen und Beratung zugute, sondern fließt auch in Arbeitsgruppen und Fachausschüssen auf Landes- und Bundesebene ein und unter anderem über die Kooperation des Kompetenznetzwerkes ELKOnet mit dem ZVEH. Im Gegenzug fließen die Erkenntnisse aus dem Erfahrungsaustausch in diesen Gremien auch in die Fortentwicklung der Lernkonzepte und Lerninhalte ein, um diese auf dem jeweils aktuellen Stand zu halten.
Im Anschluss an den Festakt fand eine Vernissage mit Werken der Künstlerin Danielle Zimmermann statt, deren Bilder in den Räumen des etz noch bis zum 20. November 2015 zu sehen sind.
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Zum Jubiläum fand sich ein zahlreiches Publikum mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Handel und Handwerk ein. -
Obermeister Wolfgang Dietrich eröffnete den Festakt und begrüßte die Gäste -
Der Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart Rainer Reichhold hob in seinem Grußwort die Bedeutung des etz für das Elektro-Handwerk hervor -
Alexandra Kurz vom Bundesinstitut für Berufsbildung betonte die Bedeutung des etz für innovative Entwicklungen in der beruflichen Bildung -
Staatsekretär Peter Hofelich belegte in seiner Festrede eindrucksvoll, welche Bedeutung Handwerk und Mittelstand zukommt und sagte weiterhin die Unterstützung der Landesregierung zu -
Geschäftsführer Dr. Jürgen Jarosch stellte die Geschichte des etz, die über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten durch eine Vielzahl von Aktivitäten geprägt war, anhand eines Bilderbogens vor -
Für das erste Jahrzehnt trug Dozent Karlheinz Schleicher ein persönliches Schlaglicht zu den Inhalten der Überbetrieblichen Ausbildung bei -
Technischer Leiter Wolfgang Ritt legte in seinem Schlaglicht für das zweite Jahrzehnt den Schwerpunkt auf den Neubau in der Krefelder Straße -
Dozent Ingo Pfalzgraf stellte in seinem Schlaglicht für das dritte Jahrzehnt die Erfolge des Solar Energie Zentrums heraus -
Mitarbeiterin Lena Müller schlug in ihrem Schlaglicht den Bogen zum zehnjährigen Jubiläum des Kompetenznetzwerks ELKOnet, zu dessen Gründungsmitgliedern das etz gehört -
Für die stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgten Tender Buttons aus Stuttgart -
Kunsthistorikerin Ines Ebertz von der Galerie Merkle führte in das künstlerische Werk von Danielle Zimmermann ein -
Stellvertretender Obermeister Thomas Bürkle dankte den Vortragenden und Verantwortlichen und überbrachte als Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg und Vizepräsident des ZVEH die Grüße der Landes- und Bundesorganisation