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Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen - Qualifikation ist erforderlich!

Grundsätzlich besteht ein Verbot unter Spannung zu arbeiten - nur in Ausnahmefällen - bei Vorliegen zwingender Gründe, lässt dies die BGV A3 zu.

Wichtig ist hierbei, dass vor Beginn der Arbeiten unter Spannung diese zwingenden Gründe vom Unternehmer auch schriftlich festgehalten werden und entsprechende weitere Maßnahmen zum Schutz der ausführenden Fachkraft eingeleitet werden. Insbesondere die Qualifikation der Elektrofachkraft ist hierzu entscheidend. Die weitläufige Annahme - "ich bin seit x Jahren Elektriker, ich darf das…" - reicht als Eignungsnachweis nicht aus. Hierzu wird in der BGV A3 eine Ausbildung gefordert, die in der BG-Regel (BGR A3) konkretisiert wird. Neben der persönlichen Eignung der ausführenden Fachkraft müssen die tatsächlichen auszuführenden Arbeiten durch eine Schulung mit den in der BGR A3 festgelegten Inhalten in Theorie und Praxis trainiert werden. Diese Tätigkeiten, z. B. der Austausch eines Sicherungssockels/einer Sicherungsleiste, müssen auch in einer Arbeitsanweisung definiert sein, aus der entsprechende Sicherungsmaßnahmen abzuleiten sind.

Die einmal erlangte Qualifikation für AuS-Tätigkeiten muss spätestens alle 4 Jahre aufgefrischt werden und in dem sogenannten AuS-Pass eingetragen werden. Im Pass sind insbesondere auch die Arbeiten, für die die Ausbildung erfolgt ist, festzuhalten. Dies bedeutet in der Praxis, dass Tätigkeiten, wie z. B. die Montage einer Abzweigmuffe, einer ergänzenden Schulung bedürfen, wenn der AuS-Pass auf den Austausch von Stromzählern ausgestellt wurde.

 

In den Seminaren der ELKOnet Bildungszentren werden verschiedene AuS-Tätigkeitsgebiete angeboten. Hierbei wird den Kursteilnehmern auch empfohlen, die eigene Schutzkleidung (PSA, Helm mit Visier, Arbeitskleidung, Gummihandschuhe usw.), als auch das gesonderte AuS-Werkzeug mitzubringen. Sehr häufig wird dabei schon festgestellt, dass das vorhandene Equipment hierfür gar nicht oder nicht mehr geeignet ist.

Zu den aktuellen Kursterminen...

 

Weitergehende Informationen sind aus den Publikationen der BGETEM (www.bgetem.de ) und aus den Kursbeschreibungen der einzelnen Bildungszentren des ELKOnet zu entnehmen.

Begriff: Arbeiten unter Spannung (AuS) ist jede Arbeit, bei der eine Person mit Körperteilen oder Gegenstände (Werkzeuge, Geräte…) unter Spannung stehende Teile berührt oder in die Gefahrenzone gelangt.

Arbeiten unter Spannung sind Tätigkeiten wie Verbinden, Austauschen, Ein- und Ausbauen, Gängigmachen oder Fetten, Abdecken oder Reinigen in Niederspannungsanlagen bis 1000V. (Quelle: BGR A3, BGETEM)